Thermographie am Pferd

WAS IST THERMOGRAFIE

Eine Wärmebildkamera wandelt die für das menschliche Auge unsichtbare Infrarotstrahlung in elektrische Signale um und erzeugt daraus ein Bild in Falschfarben.​

Thermografie ist eine bildliche Darstellung der Temperaturverteilung an der OBERFLÄCHE eines festen Körpers. 

Mit einer Wärmebildkamera kann man NICHT IN EINEN KÖRPER schauen. Thermographie ist eine Form der physiologischen Bildgebung, während Röntgen, MRT, Szintigrafie anatomische Bildgebungsmodi sind.

Die physiologische Bildgebung (Thermografie) ist nicht durchdringend / nicht invasiv. Dies bedeutet, dass das Bild nicht in die Oberfläche eindringt um detaillierte Strukturen wie Knochen, Bänder und Sehnen darzustellen. Vielmehr kann die physiologische Bildgebung Bereiche identifizieren, in denen sich metabolische Veränderungen und Veränderungen im Blutfluss befinden. Stoffwechselaktivitäten der oberen Gewebsschichten werden dargestellt.

Die Skelett- und Weichgewebsstrukturen lassen sich nur mit anatomischer Bildgebung darstellen, beispielsweise MRT, Ultraschall, Röntgen und CT. Dies liegt daran, dass diese Verfahren eindringen, was bedeutet, dass sie über die Oberfläche hinaus zu den zugrundeliegenden Strukturen gehen.

Die Komplett-Thermographie des Pferdes kann die akuten Problemherde identifizieren. Thermographie kann beispielsweise entzündliche Reaktionen bereits ein paar Wochen vor klinischen, sichtbaren Anzeichen einer Problematik darstellen. Deshalb empfiehlt es sich die Thermographie als präventive Vorsorgemaßnahmen zu nutzen.

Vorteile

nicht invasives Verfahren ohne Nebenwirkungen. Keine Strahlenbelastung wie z.b. bei Röntgen

stressfrei für das Pferd da berührungslos und in der gewohnten Umgebung durchführbar. Kein Transport erforderlich

kostensparend, weil häufig das Problem auf diese Weise schon lokalisiert werden kann im Gegensatz zu z.b. Leitungsanästhesie bei unklaren Lahmheit. Das Durchlaufen der gesamten Schulmedizinischen Diagnosefindung kann damit teilweise umgangen oder zumindest deutlich reduziert werden. 

sehr empfindliches Verfahren, bei dem Überbeanspruchung schon vor dem Auftreten klinischer Symptome sichtbar werden (z.b. Sehnenverletzunge und Fesselträgerüberlastung)

Zeigt nicht nur Wärmemuster sondern auch kalte Bereiche, welche durch Gewebeunterversorgung z.b. durch Nervenlähmungen oder Blockaden entstehen

Indikationen

Akute Beschwerden

Sehnen, Bänder, Knochen, Gelenke, Wirbelsäule/Rücken, Haut, Zähne, Hufe

Unklare Beschwerden

Schonhaltungen, Bewegungsstörungen, Muskelverspannungen, unklare Lahmheit, Überempfindlichkeit und Verhaltensauffälligkeiten, Sattelpassgenauigkeit und reiterlicht Einwirkung

Verlaufskontrolle nach Verletzungen

Kontrolle des Heilungsverlauf nach Verletzungen oder Operationen zur Vermeidung zu früher Belastung

Ergänzung zur Ankaufsuntersuchung

Überbeanspruchungen z.b. an Fesselträger oder Sehnen oder beginnende knöcherne oder entzündliche Veränderungen  werden schon vor dem Auftreten klinischer Symptome sichtbar

Vorbeugende Kontrolle

Trainingsbegleitende Vorsorge z.b. für Sportpferde, Jungpferde etc.

Sattelkontrolle und Reitersitz

Thermografie des Pferderücken vor und nach dem Reiten, sowie des Sattel, der Sattelunterlage und des Reiters nach der Reiteinheit bieten die Möglichkeit der Beurteilung von Sattelpassform sowie des Sitz des Reiter und seiner Einwirkung aufs Pferd.

Ablauf

Eine Komplett Thermografie umfasst ca 45 standardisierte Aufnahmen. Rundumsicht auf das gesamte Pferd, Kopf, Hals, Schulter, Rumpf, Kruppe, Rücken und Aufnahme der Gliedmaßen von allen Seiten und auf verschiedenen Ebenen sowie der Hufe von unten. Sie erhalten alle Aufnahmen im .jpg Format sowie einen Befundbericht. 

Vorbedingungen Pferd​

das Pferd mind. 2-3h vor der Thermografie in den Stall bringen - Keine direkte Sonneneinstrahlung aufs Pferd. 

an Tagen mit starker Sonneneinstrahlung oder Temperaturen über 25°C das Pferd am besten nachts vorher im Stall lassen (auf Fenster achten) 

Das Pferd sollte sauber und trocken sein. Kein verklebtes oder verdrecktes Fell oder Schwitzstellen von Sattel oder anderem Zubehör.

Hufe sollen sauber und trocken sein, bitte nicht einölen oder fetten 

KEINERLEI Salben, Gels oder Sprays am Pferd verwenden

Decken, Gamaschen/Bandagen mind. 2-3 h vor der Thermografie abnehmen

das Pferd sollte vorher nicht geritten oder longiert werden, außer dies wurde im Vorgespräch so vereinbart

Mähne hochstecken oder hochflechten 

Schweif einflechten/hochknoten

Idealerweise wird das Pferd am Vorabend gründlich geputzt, mind. jedoch 1 h vorher.

Bitte geben Sie im Vorgespräch an ob das Pferd geschoren ist oder Medikamente (wie z.b. Entzündungshemmer) bekommt.

 

Geeigneter Ort für die Aufnahmen

Aufnahmeort mind. überdacht, besser drinnen

KEIN direktes Sonnenlicht, Regen oder Zugluft

Homogener Hintergrund (z.b Betonwand) – KEINE Fliesen

KEINE Wärme- oder Lichtquellen (zb Fenster oder Glühlampen – Neonlicht geht)

Trockener, möglichst ebener und fester Untergrund

Bitte beachten Sie die oben genannten Faktoren um die Messergebnisse nicht zu verfälschen und ein optimales Ergebnis zu erhalten. 

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